Im Durchschnitt kommt es in Deutschland täglich zu 6.300 Verkehrsunfällen. Bei diesen Unfällen werden etwa 885 Menschen pro Tag verletzt und sogar 7 getötet. An einigen Unfällen und Verletzungen bei den Insassen ist die falsche Sitzposition im Auto schuld. Doch wie sollte man als Fahrer oder Beifahrer im Fahrzeug die richtige Sitzposition einnehmen?

Zu bequeme Sitzpositionen können zu schweren Verletzungen führen

Im Gegensatz zu früher sind die Fahrer- und Beifahrersitze in den Personenkraftwagen individuell an eine bequeme und komfortable Sitzposition einstellbar. Dies wird durch eine verstellbare Sitzfläche, Rückenlehne und Kopfstütze möglich. Selbst eine Lordosenstütze ist in verschiedenen Autos vorhanden und auch das Lenkrad kann angepasst werden. Allerdings bergen verschiedene Sitzpositionen bei Fahrern und Beifahrern ungeahnte Gefahren. Wer in seinem Audi A5 oder einem VW Golf fast liegend oder zur Seite geneigt unterwegs ist, riskiert bei einem Aufprall schwere Verletzungen an der Wirbelsäule und im Beckenbereich. Durch die fast liegende Position rutscht der Fahrer bei einer Kollision durch den Diagonalgurt. Bei einer zu niedrig eingestelltem Kopfstütze sind die Halswirbel in Gefahr. Noch gefährlicher ist es, die Kopfstütze komplett zu entfernen. Da auch der Weg zu den Pedalen länger ist, kann eine Vollbremsung nicht richtig ausgeführt werden. Die Unterstützung durch den Sitz fehlt.

Das richtige Einstellen der Sitze ist heutzutage recht einfach

Das stellt sich doch die Frage, wie die Fahrzeuginsassen sitzen sollten. Bei der Sitzhöhenverstellung sollte eine Einstellung gewählt werden, die einen guten Rundumblick ermöglicht. Die Augen sollten etwa auf halber Höhe zur Frontscheibe sein. Die Sitzfläche sollte nach Möglichkeit etwa 5 cm vor den Kniekehlen enden. Dadurch kann das Blut in den Oberschenkeln besser zirkulieren. Der Abstand der Sitzfläche muss vom Abstand her so eingestellt sein, dass beim Bremsen die Beine nicht komplett durchgestreckt werden müssen. Das Becken und der untere Rücken sitzen idealerweise dicht an der Rückenlehne. Die Kopflehne wird so hoch wie möglich eingestellt. Die Entfernung zum Lenkrad wird so gewählt, dass die Arme leicht gebeugt sind. Ein Abstand vom Gesicht zum Lenkrad sollte mindestens 30 cm betragen, da sich dadurch der Airbag optimal entfalten kann.

Die Versicherungen können eine Zahlung nach einem Unfall verweigern

Der Beifahrer sollte seinen Sitz vor einer Fahrt ebenfalls optimal einstellen. Es ist dabei unerheblich, ob es sich um eine kurze oder lange Fahrt handelt. Sehr gefährlich ist das Abstützen der Füße auf dem Armaturenbrett. Die offene Ablage darunter ist ebenfalls keine Fußstütze. Schon bei niedrigen Aufprallgeschwindigkeiten von 25 bis 50 km/h sind Brüche in den Oberschenkeln oder im Becken die Folge. Für die Einstellung der Fahrer- oder Beifahrersitze gibt es keine Vorschriften und keine Gesetze. Daher werden auch keine Bußgelder fällig. Allerdings kann die Versicherung bei einem Unfall Probleme machen. Zahlungen wegen einer unsachgemäßen Sitzposition können reduziert oder ganz verweigert werden.