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Nie war sie elektrischer als heute. Die Internationale Automobil Ausstellung 2023 in München hat die Zeichen der Zeit erkannt und sich, wie könnte es anders sein, voll dem Trend zum E-Auto gewidmet. Das lässt sich auch mit Reminiszenzen zu Design-Studien der Vergangenheit vereinbaren, wie am Beispiel Mercedes deutlich wird. Der auf der IAA präsentierte Concept Car 'Vision One-Eleven' greift die Formen des C 111-II aus den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts auf, bis hin zur Goldlackierung, den schwarzen Akzenten auf der Haube, und den Flügeltüren. Nicht der einzige konzeptionelle Mercedes, denn daneben wurde die Concept CLA Class als Prototyp einer neuen Modellreihe präsentiert, auf der MMA Modularchitektur für 800 Volt und prognostizierten Reichweiten über 750 km mit einer Akkuladung. Eine E-Klasse All-Terrain war als Kombi zu sehen.
© Copyright by VDA / IAA MOBILITYStudiert wird jetzt in kantig und markant
Die Neuvorstellungen bestachen mit einem Mut zu kantigeren, dominanteren Karosserieformen statt weichen Windkanalschmeichlern, an denen man sich wohl sattgesehen hat. Sowohl die Opel Studie 'Experimental' hatte Ecken und Kanten vorn und an den Türseiten, als auch der SUV Renault Rafale. Besonders aber der Cupra Dark Rebel treibt es mit scharfen Kanten auf die Spitze – bleibt aber eine Studie ohne Aussichten auf die Straße.
Was tut man nicht alles, um aufzufallen. Rundlich möchte dagegen VW bleiben, mit dem vorgestellten ID GTI Concept. Da wirkt der neue Passat – den es nur noch als Variant geben wird – schon fast bieder, misst dafür fast fünf Meter Länge. Drei Dieselversionen und drei Hybridantriebe melden an, dass der Verbrennermarkt nur schrittweise aufgegeben wird, nicht mit einem Paukenschlag.
© Copyright by VDA / IAA MOBILITYVerdoppelte Anzahl chinesischer Marken
Stark vertreten waren die chinesischen Automarken auf der IAA, mit Forthing, SAIC, Seres und Leapmotor. Der Cyberster von MG sieht zwar als Roadster italienisch aus und klingt dem Namenskürzel nach britisch, ist aber ein rein chinesisches Produkt. Und ist ein Elektromobil, mit Schmetterlingstüren ausgesprochen sexy sportlich designt. Von BMW kündet die 'Neue Klasse', wie die e-bewegte Zukunft bei den Bayern aussehen soll, vermutlich als i3 Serie. Sie soll 30 % mehr Reichweite und weniger Ladezeit bieten, 25 % Plus an Effizienz.
Die Fünferserie war hier das erste Mal als Elektroauto i5 am Stand von 250 bis 442 kW Leistung als Allradversion, ausreichend für 582 bzw. 516 km Reichweite. Mini Cooper SE ist nun nur noch elektrisch zu haben, der größere Fünftürer Mini Countryman weiterhin als Verbrenner wie als Elektrofahrzeug, der 230 kW stark auf Allrad antreibt und auf 433 km Reichweite ausrollen soll, mit einem kleinen Wachstumsschub von 13 cm gegenüber seinem Vorgängermodell.
So rein die 'Automobilmesse' ist die IAA gar nicht mehr. Erstmals waren auf ihr auch Fahrräder und E-Roller ausgestellt. Dafür waren eine ganze Reihe traditioneller Automarken gar nicht erst angetreten: Toyota, Nissan, Volvo, Fiat, Kia und Citroën – um nur einige zu nennen.