Kaum etwas gibt den Menschen ein größeres Gefühl von Selbstständigkeit und Freiheit als der Führerschein. Ständige Mobilität ohne Abhängigkeit von Fahrplänen ist für viele ein Muss. Doch wie steht es dabei um die Autofahrer im fortgeschrittenen Alter?

Zunehmende Beeinträchtigung

Nicht selten hört man, dass ältere Menschen am Steuer ein Risiko für den Straßenverkehr darstellen. Und tatsächlich sind vergleichbar viele Senioren in Unfälle verwickelt. Angesichts der körperlichen Beeinträchtigungen, welche im Alter auftreten, ist dies auch nicht sonderlich verwunderlich. Die Augen werden schlechter, das Hörvermögen nimmt ab und die Reaktionszeit steigt.

Sollte der Führerschein entzogen werden?

Nun dies wäre sicherlich ein etwas extremer Schritt. Zudem nicht alle Menschen gleich schnell altern. Allerdings könnte sich ein Beispiel an Ländern wie Dänemark genommen werden: Hier müssen Rentner regelmäßige Tauglichkeitsuntersuchungen ableisten, um zu zeigen, dass ihr Fahrvermögen noch vorhanden ist. Diese Überprüfungen bestätigen ihre positiven Auswirkungen in den Unfallstatistiken, welche verglichen mit den hiesigen deutlich besser ausfallen. Bereits seit mehreren Jahren wird diskutiert ob diese Untersuchungen der Fahrtüchtigkeit auch hierzulande verpflichtend eingeführt werden sollten. Bisher gibt es allerdings keine konkreten Vorhaben seitens der Politik.

Regelmäßige Checks

Alternativ können sich ältere Menschen regelmäßigen Ärztechecks unterziehen. Dabei wird ohne großen Aufwand festgestellt, ob die oben angesprochenen Alterserscheinungen eine Autofahrt noch guten Gewissens zulassen.
Zudem ist es gut möglich, diesen mit Hilfe von Brille oder Hörgeräten entgegenzuwirken. Entscheidend ist dabei die Bereitschaft den eigenen Gesundheitszustand regelmäßig zu testen.

Gibt es Alternativen?

Für Senioren die in Städten wohnen, ist es auch nicht abwegig das Autofahren auf ein Minimum zu reduzieren. Alltägliche Erledigungen wie ein Arztbesuch, der Einkauf oder ein Besuch von Freunden ist oft durch die öffentlichen Verkehrsmittel möglich. So kommt man auch mit Bus und Bahn an das entsprechende Ziel und das vor allem sicher!
Schwieriger sieht das schon bei der ländlichen Bevölkerung aus. Gerade auf Dörfern ist die Anbindung an den ÖPNV oft nur schlecht, wenn überhaupt vorhanden. Abhilfe könnten hier beispielsweise Fahrgemeinschaften schaffen, um in die nächstgelegene Stadt zu gelangen. Eine weitere Maßnahme zur Gefahrenminimierung wäre ein Umstieg auf niedrig-motorisierte, kleinere Autos sein. Nach dem Motto Golf statt S-Klasse. Große Limousinen oder SUV´s sind nicht selten schwierig zu überblicken. Erst recht, wenn diese etwas älter sind und noch keine Funktionen wie eine Einparkhilfe oder Rückfahrkameras besitzen.

Die Vorteile des Autofahrens liegen auch im hohen Alter auf der Hand. Allerdings ist es wichtig die eigene Tauglichkeit regelmäßig zu überprüfen oder betreffende Angehörige entsprechend darauf aufmerksam zu machen.
Autofahren macht Spaß und ist bequem, aber eben nur wenn es auch sicher ist.