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Airbagjacken für Motorradfahrer - Wieviel Sicherheit bringen sie wirklich?

19. November 2021 | Veröffentlicht in Infos

Airbagjacken sollen Motorradfahrer bei einem Sturz oder Unfall vor schweren Verletzungen schützen. Die speziellen Schutzjacken und -westen gelten mittlerweile als ausgereift und sind ein sinnvoller zusätzlicher Schutz für Motorradfahrer. Wie viel mehr Sicherheit sie bieten, hat zuletzt der ADAC getestet.

Welche Körperpartien schützt eine Airbagjacke?

Eine Airbagweste oder Airbag Jacke schützt je nach Ausführung mehrere Körperpartien bei einem Sturz oder Aufprall. Durch die prallen aufgeblasenen Luftpolster rund um den Hals soll die Stabilität des Helms wie bei einem Formel 1 Fahrer erhöht und eine Überdehnung der Halswirbelsäule bei einem Aufprall verhindert werden. Zudem schützen die Jacken den Rücken und insbesondere die Wirbelsäule. Je nach Modell bis hinunter zum Steißbein. Diese Schutzfunktion wird jedoch nicht nur durch aufblasbare Polster, sondern durch einen in die Jacke eingearbeiteten harten Rückenprotektor erreicht. Einen zusätzlichen Schutz bieten die Jacken auch für die Schulterpartie und begrenzt für den Brustbereich.

Wie funktioniert eine Airbagjacke?

Airbag Jacken und Westen sind in zwei unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Seit den 1990er-Jahren sind Jacken mit einer Reißleine erhältlich. Die Reißleine ist am Auslöser der CO2-Kartusche und mit dem Motorrad verbunden. Werden bei einem Unfall Fahrer und Motorrad getrennt, löst die Reißleine die Kartusche aus und die Weste bläst sich aus.

Moderne Airbag Jacken sind mit einer empfindlichen Elektronik ausgestattet. Mehrere Sensoren registrieren rund eintausend Mal in der Sekunde die Körperhaltung des Fahrers und andere Daten. Bei Abweichungen von festgelegten Werten löst die Elektronik das Aufblasen der Jacke aus. Airbag Jacken mit Elektronik lösen in der Regel deutlich schneller aus als Systeme mit einer Reißleine.

Ein wichtiges Kriterium für die Schutzwirkung einer Airbagjacke beim ADAC Test war die Zeit bis zum Auslösen. Der ADAC für empfiehlt eine sogenannte Interventionszeit von maximal 120 Millisekunden (0,12 Sekunden). Die drei getesteten Westen mit elektronischer Auslösung benötigten alle nur rund 80 Millisekunden.

Bis zu welcher Geschwindigkeit bieten Airbagjacken Schutz?

Laut ADAC Testergebnis bieten Airbagwesten und -jacken bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h einen erhöhten Schutz für die Trägerinnen und Träger. Mit dieser Geschwindigkeit wurden die 1,7 bis 2,2 Kilogramm schweren Jacken bei einer seitlichen Kollision mit einem stehenden Pkw getestet. Alle konnten eine deutlich verbesserte Schutzwirkung erzielen. Bei höheren Geschwindigkeiten sollte sich jedoch kein Motorradfahrer auf die Airbagjacke oder eine Airbagweste verlassen.

Ein Vorteil ist, so der ADAC, dass heute im Unterschied zu den ersten elektronischen Modellen die Elektronik für die Auslösung der Airbags vollständig in die Jacke integriert ist. Es muss daher keine weitere Installation am Motorrad selbst vorgenommen werden. Die Jacken können unabhängig vom Motorrad verwendet werden.

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